Observability maximal ausgeschöpft

Unternehmen, die digitale Dienste anbieten, sind auf eine solide Observability-Strategie und -Praxis angewiesen, um ihren Kund:innen zuverlässige und leistungsstarke Dienste zu liefern. Allerdings haben die wenigsten Unternehmen unbegrenzte Ressourcen, um Tools, Personal und anderes zu finanzieren. Investitionen wollen daher gut überlegt sein und müssen echten Mehrwert liefern.

Bei New Relic sind wir davon überzeugt, dass Observability nicht nur ein weiterer Kostenfaktor ist, sondern den Geschäftswert erheblich steigern kann. Im Observability Forecast 2023 beleuchteten wir nicht nur die Umsetzung in Unternehmen aller Größen und Arten, sondern wir konnten anhand der erhobenen Daten auch sehen, in welchen Fällen sich die Investition in Observability am meisten ausgezahlt hat.

In diesem Blogpost möchte ich die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forecast zusammenfassen, um Ihnen einen Anhaltspunkt für die Priorisierung Ihrer Observability-Pläne zu geben – für eine maximale Wertschöpfung im Verlauf der kommenden Jahre.

Teamtraining und -förderung: das Potenzial wecken

Als ehemaliger Customer Success Manager weiß ich, wie sehr es sich für Unternehmen auszahlt, die berufliche Weiterentwicklung und Schulung ihrer Teams zu priorisieren – und wie diejenigen, die dies nicht tun, ins Hintertreffen geraten. Deshalb hat es mich gefreut, im diesjährigen Bericht zu lesen, dass 47 % der Befragten in Mitarbeiterschulungen für ihre Observability-Tools investieren wollen.  Aber auch die Zahl lässt sich sicher noch verbessern, denn solche Schulungen sind eine einfache, kostengünstige Methode, um zusätzlichen Nutzen aus den Tools zu schöpfen, die Sie bereits verwenden.

Ohne die richtige Nutzungsstrategie neigen Menschen dazu, in ihren gewohnten Verhaltensmustern zu verharren und Observability hauptsächlich erst dann einzusetzen, wenn sie auf ein Problem reagieren müssen. Hinzu kommt, dass man sich für gewöhnlich nur auf den Teilbereich eines Dienstes konzentriert, für den man ohnehin zuständig sind. Klar, das ist schon besser, als Observability gar nicht einzusetzen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Benutzer:innen Gelegenheiten verpassen, durch umfassende Verwertung aller Observability-Daten proaktiv die Bereiche zu ermitteln, wo sich die Zuverlässigkeit und Performance insgesamt verbessern ließe.

Ein breiter gefasster Einsatz von Observability hat für Unternehmen noch einen zusätzlichen Nutzen: Er liefert allen Teammitgliedern einen besseren Überblick über die Interoperabilität der verschiedenen digitalen Services im Unternehmen. So verbessern Teams ihre Kenntnisse, ohne in allen Bereichen Expertenstatus erlangen zu müssen – lediglich dank besserem Kontext, mehr Transparenz und effektiverer Zusammenarbeit, was sowohl den reaktiven als auch proaktiven Use Cases für Observability zugutekommt.

Unabhängig von der Observability-Plattform, für die Sie sich letztendlich entscheiden: Sie müssen einen Plan aufstellen, und zwar für die anfängliche Umsetzung ebenso wie für zukünftige Benutzerschulungen. Unsere Account-Teams und andere Fachleute bei New Relic können Ihnen dabei behilflich sein, damit Sie schnell mit der Plattform vertraut werden. Gemeinsam mit Ihnen können sie zudem weitere Unterstützung und Produktschulungen organisieren. Mit zunehmender Unternehmensgröße wachsen auch die Anforderungen an Ihre Teams und eine kleine Anzahl an Fachleuten reicht nicht mehr aus. Wir sorgen dafür, dass Ihre Teams weiterhin tagtäglich quantifizierbaren geschäftlichen Nutzen aus New Relic schöpfen.

Das Ziel: kompletter Überblick dank Full-Stack-Observability

Tech-Stacks waren noch nie so komplex wie heute. Und digitale Services setzen sich oft aus mehreren hoch spezialisierten Technologien zusammen – manche groß, manche klein. Bei manchen haben Sie den Code selbst in der Hand. Andere sind Services anderer Anbieter, die Sie nicht unter Kontrolle haben. Das Resultat sind diverse miteinander verwobene Komponenten, und wenn eine ausfällt, kann dies Ihrem gesamten Geschäft beträchtlich schaden. Deshalb dürfen Sie die Einzelkomponenten nicht separat betrachten oder gar einige ganz außer Acht lassen.

Eine besonders interessante Erkenntnis aus dem Observability Forecast 2023 war die Verringerung von Ausfallhäufigkeit und Kosten bei Unternehmen mit Full-Stack-Observability im Vergleich zu Unternehmen ohne. Fast zwei Drittel (65 %) der Befragten berichteten von einer verbesserten mittleren Lösungszeit (MTTR) seit Einführung einer Observability-Lösung. Unternehmen mit Full-Stack-Observability verzeichneten zudem 22–23 % weniger Ausfälle als Unternehmen ohne. Und um das Ganze abzurunden, kostete die Behebung der Ausfälle, die dennoch vorkamen, Unternehmen mit Full-Stack-Observability 37 % weniger.

Full-Stack-Observability zu priorisieren, bedeutet auch, dass Sie Innovationen zuversichtlich umsetzen können. Wenn Sie neue Technologien wie Large Language Models (LLMs) oder andere KI-Funktionen einführen, reicht es nicht aus, den Code für deren Einbettung in Ihre Services zu schreiben. Sie müssen sich auch überlegen, wie die neuen Funktionen in Ihre Observability-Strategie passen. Sonst kann es sein, dass die Investition in diese Innovationen durch Schwächen bei der Unterstützung in der Produktion untergraben wird.

Weniger Datensilos, weniger Ausgaben, höhere Produktivität

Angesichts des stetigen Drucks zur Skalierung und Innovation werden Ihre wichtigsten digitalen Services zunehmend komplexer, und jede neue Integration oder Plattform bringt ihre eigenen Telemetriedaten und Monitoring-Tools mit sich. Die verschiedenen Teams haben wahrscheinlich bestimmte Vorlieben und auf ihre Anforderungen zugeschnittene Tools. Existieren diese Daten nun separat vom Rest Ihres Dienstes, kommt es zu Reibungspunkten und zusätzlicher Arbeit, wenn Sie zur Behebung eines Incidents oder eines Bottlenecks darauf zugreifen müssen. Datensilos sind aber nicht das einzige Problem. Damit zusammenhängender Toolwildwuchs kann zudem zu unnötigen Ausgaben und Budgetproblemen führen. Und damit schaden Sie sich gleich an mehreren Fronten.

Observability-Plattformen wie New Relic bieten eine große Palette wichtiger Toolsets in einer integrierten Lösung. So können Sie überflüssige Tools abschaffen und sehen gleichzeitig all Ihre Telemetriedaten im Kontext. Und wo Spezialtools noch immer notwendig sind, verringert die Möglichkeit zur Integration dieser Daten den Arbeitsaufwand und erhöht die Produktivität.

Der Observability Forecast 2023 zeigte, dass Datensilos und die Anzahl der Observability-Tools für Unternehmen aller Größen weiterhin für Kopfschmerzen sorgen. 41 % planten für das kommende Jahr eine Konsolidierung ihrer Tools, um ihre Investitionen in Observability wirklich optimal auszuschöpfen. Wenn Sie die Kosten für mehrere Tools sowie Produktivitätsverbesserungen in Form von KPIs wie MTTD und MTTR im Griff behalten, verbessert sich dadurch der Investitionsfaktor jeder Wertberechnung. Sie sollten Ihre Tools in regelmäßigen Abständen konsolidieren und rationalisieren, damit es gar nicht erst zu nachteiligem Toolwildwuchs kommt.

Ganzheitliche Geschäftsstrategie: Technologie ist nicht alles

Angenommen, Sie haben ein Team mit sehr kompetenten Fachleuten, vollständige Einsicht in alle verzweigten Ecken Ihres Stacks, und Ihre Toolausgaben haben Sie auch im Griff. Und sonst? Liefert Ihre Observability-Strategie Ihnen den maximalen Nutzen? Dass Sie all diese Best Practices befolgen, ist bereits eine enorme Leistung, und Sie sind vielen anderen Unternehmen mit Sicherheit voraus – aber auch in Ihrem Unternehmen lässt sich noch zusätzlicher Mehrwert realisieren.

Es ist sicher eine Binsenwahrheit, dass sich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren praktisch jedes Unternehmen in ein Softwareunternehmen verwandelt hat. Auf Observability umgemünzt heißt das, dass wir dafür sorgen müssen, dass unsere Tech-Teams den tatsächlichen Geschäftswert der Software kennen, die sie entwickeln und ausführen – und zwar nicht nur einmal im Quartal, weil ein Planungsmeeting ansteht, sondern jederzeit, in Echtzeit.

Die von Teams erlangten Einblicke müssen sich nicht auf die üblichen goldenen Signale wie Latenz, Throughput und Fehlerquoten beschränken, sondern können die Customer Journey, Benutzerbindung, Bestellwert sowie Prozessabläufe nach einem Verkauf umfassen. Das Erreichen dieser wichtigen Ziele selbst zu beeinflussen, gibt Engineers das Gefühl, wirklich einen wichtigen Beitrag zum Geschäftserfolg zu leisten.

Das ist uns ein so wichtiges Anliegen bei New Relic, dass wir eine App namens Pathpoint entwickelt haben, die anhand der von uns gesammelten Telemetriedaten und deren Analyse überzeugende Visualisierungen erstellt, die unternehmensweit von allen Beteiligten genutzt werden können – nicht nur von technisch versierten Mitarbeiter:innen. Lösungen wie New Relic Pathpoint zeigen deutlich, dass die richtige Observability-Strategie echten Mehrwert schaffen kann.

Fazit

Kaum ein Unternehmen würde seine wichtigen digitalen Services ohne Observability betreiben. Allerdings können die damit zusammenhängenden Kosten unerwartet eskalieren, wenn es keinen klaren Plan und Fokus auf die wichtigsten messbaren Ergebnisse gibt. Diese Blogpost enthält eine Reihe von Empfehlungen und Zielen, damit Observability Ihnen viel mehr bringt, als nur ein Kostenpunkt im Budget zu sein. Ich empfehle Ihnen, Ihre aktuelle Observability-Praxis regelmäßig auf Verbesserungsmöglichkeiten zu prüfen, damit Sie sie optimal ausschöpfen und sich Ihre Investition wirklich lohnt.