Ist Ihnen das auch schon mal passiert?
Ein neu eingestellter On-Call-Engineer erhält um 2 Uhr morgens eine Benachrichtigung, dass die E-Commerce-Plattform des Unternehmens Performance-Probleme aufweist. Nachdem er auf das Service-Dashboard geklickt hat, stellt er fest, dass die Codebasis aus mehreren Komponenten besteht und dass er mit vielen der genutzten Drittanbieter-Services nicht vertraut ist.
Er möchte nicht riskieren, Code oder eine Drittanbieter-Integration kaputt zu machen, und benötigt Hilfe. Er weiß aber nicht, wen er anrufen soll oder wo er die nötigen Unterlagen finden kann. Daher sendet er eine Slack-Nachricht an das Entwicklungsteam in seiner Firma und wartet auf eine Antwort. Das ist ineffektiv und zeitraubend und verzögert die Lösung erheblich.
Catalogs – noch nie so wichtig wie heute
Engineering-Teams stehen heute vor mehreren Problemen:
- Relevantes Wissen ist separat auf diversen Confluence-Seiten, in Slack-Threads oder sogar nur im Kopf einer Person gespeichert.
- Das Onboarding neuer Engineers dauert aufgrund mangelnder Systemtransparenz zu lange.
- Die Incident Response leidet, weil Teams die Zuständigkeits- oder Abhängigkeitsverhältnisse nur schwer nachverfolgen können.
- Compliance und Audits werden zum Albtraum, weil der Einblick ins Systeminventar und in die Änderungen fehlt.
Mit Catalogs lässt sich all das verhindern, denn damit werden Metadaten auffindbar, relational und verwertbar.
Ein intelligenter Ansatz zur Informationsbeschaffung
New Relic Catalogs erkennt und inventarisiert automatisch Services und Komponenten in der digitalen Umgebung eines Kunden und erstellt ein zentrales Aufzeichnungssystem mit relevantem Kontext für jeden Service. Zu den Kontextinformationen gehören beispielsweise Anleitungen, Verantwortlichkeiten, Performance, Zuverlässigkeit, Topologie und Sicherheitsdaten. Durch die Abschaffung von Wissenssilos und Kontextwechseln erhöht Catalogs die Engineering-Produktivität erheblich, denn für die Suche nach Kontextinformationen fällt wesentlich weniger Zeit an.
Use Cases, in denen Catalogs zum Tragen kommt
1. Ermittlung von Zuständigkeiten und Services
Anstatt sich mühselig durchzufragen, finden Engineers im Katalog sofort folgende Infos:
- Wer ist für diesen Service zuständig?
- Wie kann ich die Person kontaktieren?
- Mit welchen anderen Services hängt dieser Service zusammen?
Beispiel: Bei einem Incident mit API-Timeout findet der SRE in kurzer Zeit das zuständige Team, die relevanten Runbooks und nachgelagerte Services — alles direkt aus dem Katalog, ohne die Observability-Plattform je zu verlassen. Die MTTR halbiert sich.
2. Debugging und Triage mit Kontext
Herkömmlichen Observability-Tools können uns durchaus sagen, was los ist, ob es sich um eine Fehlerspitze, um erhöhte Latenz oder fehlgeschlagene Deployments handelt. Aber ihnen fehlt oft der Kontext, um die Fragen nach dem Warum, nach der Zuständigkeit und den möglichen Abhängigkeiten zu beantworten.
Catalogs schließt diese Lücke. Catalogs wird mit Echtzeit-Telemetrie versorgt, ist in die New Relic Plattform integriert und kann daher eine sofortige 360-Grad-Ansicht beliebiger Services oder Komponenten liefern. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen zur Triage entfällt, stattdessen werden die Benutzer:innen durch strukturierte Nachforschungen geführt.
Beispiel: Wenn etwas nicht funktioniert, werden im Katalog automatisch zugehörige Services, Zuständigkeiten, aktuelle Deployments und andere Abhängigkeiten angezeigt.
3. Schnelleres Onboarding neuer Entwickler:innen
Neue Mitarbeitende müssen nicht mehr die erste Woche damit verbringen, sich das gesammelte Wissen ihrer Kolleg:innen zu merken. Stattdessen können sie folgende Infos einfach im Katalog nachsehen:
- Für welche Services ihr Team zuständig ist
- Deren Abhängigkeiten
- Wie diese Services entwickelt und bereitgestellt werden
- Wen man fragen kann, wenn etwas schiefgeht
Beispiel: Jemand kommt neu als Backend-Engineer zum Unternehmen und kann schon nach ein paar Tagen produktiv arbeiten, denn im Katalog findet er alle Informationen, um Serviceabläufe zu verfolgen, auf Dashboards zuzugreifen und den Kontext zu verstehen. Ohne auch nur ein einziges Mal andere fragen zu müssen.
4. Bewertung des Änderungsrisikos
Bereits vor einer Änderung können die Teams mithilfe von Serviceabhängigkeiten ihre Auswirkungen analysieren. Catalogs ist zudem in Maps integriert, sodass Sie diese Abhängigkeiten in einem Diagramm visualisieren können.
Beispiel: Vor einem Breaking Change an einem Schema verwendet eine Entwicklerin den Katalog, um nachgelagerte Consumer zu ermitteln und proaktiv zu benachrichtigen – wodurch Ausfälle und nötige Nachbesprechungen vermieden werden.
5. Audit- und Compliance-Reife
Catalogs liefert aktuelle Bestände, Konfigurationen und Teamzuordnungen und erleichtert die Nachweissammlung für Audits oder Compliance-Frameworks. Es nutzt zudem Scorecards-Daten, um einen guten Überblick über die Performance von Entities in Bezug auf Best Practices und Unternehmensrichtlinien zu erhalten.
Beispiel: Sie können sich einen zentralen Überblick über die Entities Ihres Teams verschaffen und sehen, ob sie den Best Practices im Unternehmen entsprechen. Das ermöglicht ein proaktives Eingreifen, sollten Entities nicht konform sein.
6. Wissensaustausch durch verknüpfte Dokumentation und Runbooks
Kataloge bilden nicht nur Systeme ab – sie dienen als Sammelpunkt des operativen Wissens. Durch Verknüpfung von Services mit wichtigen Dokumenten, Architekturdiagrammen, Onboarding-Leitfäden und Runbooks können Teams das relevante Wissen dort zusammentragen, wo es am dringendsten benötigt wird.
Beispiel: Während eines Incidents außerhalb der Geschäftszeiten stößt der On-Call-Engineer auf einen Ausfall in einem Service, den er nicht selbst entwickelt hat. Anstatt nun Confluence oder Google Drive zu durchforsten, ruft er den Service im Katalog auf und findet dort sofort ein verknüpftes Runbook mit detaillierten Abhilfemaßnahmen. Er behebt das Problem, ohne es eskalieren zu müssen.
Die wichtigsten Features
- Einheitliche Ansicht: Catalogs ist mit einer zentralen, einheitlichen Oberfläche in verschiedene Toolsets wie Teams, Scorecards, Maps und Repositorys integriert. Auf dieser Oberfläche werden wesentliche Entity-Typen mit detaillierten Metadaten einschließlich goldener Metriken und Einblicke angezeigt, was ein tieferes Verständnis des Systemstatus ermöglicht.
- Personalisiertes Nutzungserlebnis: Benutzer:innen können die Ansicht auf die für sie relevanten Aspekte zuschneiden. Das erleichtert die Straffung von Workflows und die Steigerung der Produktivität.
- Beziehungszuordnung: Catalogs zeigt automatisch Beziehungen zwischen Services, Ressourcen, Code-Repositorys, Teams usw. an und liefert einen klaren Einblick in die Art und Weise, wie alles miteinander verbunden ist. Für die Tragweitenanalyse, das Debugging und die Architekturplanung ist das unerlässlich.
- Echtzeit-Kontext über Telemetriedaten: Einträge in Catalogs werden mit Live-Telemetriedaten angereichert – für einen fliegenden Wechsel von den Metadaten zur Maßnahme.
- Nahtlose Integration: Catalogs verbindet Benutzer:innen mit anderen New Relic Toolsets, damit sie Daten eingehend untersuchen und sich ein umfassendes Bild zu den Entities machen können.
- Zuständigkeiten: Catalogs zeigt die Zuständigkeitsinformationen der Entity in der Teams-Spalte an. Bewegen Sie den Mauszeiger einfach über den Teams-Link, um weitere Informationen zu erhalten.
- Scorecards: Über die Integration zwischen Catalogs und Scorecards sehen Sie, ob Ihre Entities mit den vom Unternehmen definierten Best Practices konform sind.
- Automatische Erkennung: Neue Services werden automatisch in der Katalogansicht hinzugefügt und aktualisiert, wodurch manuelle Updates und verwaiste Entities verhindert werden.
Verfügbare Kataloge
Anwendungskatalog
Der Anwendungskatalog bietet eine zentrale Single-Pane-Ansicht für bessere Observability und leichtere Verwaltung wichtiger Entities in Ihrem Unternehmen. Durch die Konsolidierung von APM- und OpenTelemetry- Services sowie von Browsern und mobilen Entities in einer zentralen Schnittstelle können Teams fundierte Entscheidungen treffen, Abläufe straffen und effektiver zusammenarbeiten.
Repository-Katalog
Die Integration für Servicearchitektur-Intelligence zwischen New Relic und GitHub ermöglicht es Ihnen, wichtige Daten, z. B. zu Teams, Teammitgliedern, Repositorys und Pull-Request(PR)-Metadaten, direkt von Ihrem GitHub-Konto nach New Relic zu importieren. Diese Daten sind Grundlage des Repository-Katalogs. Sie erleichtern die Visualisierung von Repositorys, die Ermittlung zuständiger Teams und die Verknüpfung verbundener Services.
Infrastrukturkatalog
Dank der automatischen Erkennung erfasst New Relic automatisch Entities und ihre wichtigsten Metadaten, z. B. Compute-Instanzen, Cluster, Datenbanken, Netzwerkkomponenten und Zuständigkeitsinfos sowie die jeweiligen Beziehungen. Der Infrastrukturkatalog wird mit diesen Informationen befüllt und bietet so einen klaren, zentralen Überblick über Ihre Infrastruktur. Durch die Zuordnung von Services zu der Infrastruktur, auf der sie ausgeführt werden, vereinfacht diese Integration das Auffinden, beschleunigt die Fehlerbehebung und liefert Engineering- und Ops-Teams bessere Visibility.

Als Teil von Advanced Compute Usage erhältlich
New Relic Catalogs kann als Teil der Advanced Compute Innovationen von New Relic aufgerufen werden. Die Abrechnung erfolgt also anhand der Nutzung, wodurch Ihre Ausgaben rationalisiert und statische Lizenzgebühren überflüssig werden.
Fazit
Für große Softwareunternehmen, die mit komplexen Servicearchitekturen und Verantwortlichkeiten kämpfen, bietet New Relic Catalogs die Möglichkeit, den wesentlichen Kontext zu zentralisieren und zu konsolidieren, sodass Engineers und Entwickler:innen mühelos die notwendigen Informationen für ihre Arbeit finden. Dies spart Zeit bei der Suche nach Informationen und verringert Kontextwechsel, sodass es seltener zu Fehlern kommt und Tasks schneller erledigt werden.
Das Resultat: Weniger Stress, bessere Einblicke und höhere Performance sowohl für die Mitarbeitenden als auch fürs Business. Und damit auch eine Produktivitätssteigerung im gesamten Unternehmen.
Nächste Schritte
Legen Sie gleich los mit New Relic Catalogs
New Relic Catalogs ist als Teil des Advanced Compute Add-ons erhältlich, das einen nutzungsbasierten Zugriff auf unsere neuen Plattforminnovationen ermöglicht. Bei Fragen steht Ihnen Ihr New Relic Account-Manager gerne zur Verfügung.
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Die in diesem Blog geäußerten Ansichten sind die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von New Relic wider. Alle vom Autor angebotenen Lösungen sind umgebungsspezifisch und nicht Teil der kommerziellen Lösungen oder des Supports von New Relic. Bitte besuchen Sie uns exklusiv im Explorers Hub (discuss.newrelic.com) für Fragen und Unterstützung zu diesem Blogbeitrag. Dieser Blog kann Links zu Inhalten auf Websites Dritter enthalten. Durch die Bereitstellung solcher Links übernimmt, garantiert, genehmigt oder billigt New Relic die auf diesen Websites verfügbaren Informationen, Ansichten oder Produkte nicht.