Digitalisieren und modernisieren – so das nunmehr allgegenwärtige Business-Mantra großer wie kleiner Unternehmen. Nur wenige von ihnen können dabei jedoch auf eine derartige Erfolgsgeschichte zurückblicken wie der niederländische Wissenschaftsverlag und Analytics-Gigant Elsevier.
In den Jahren nach seiner Gründung 1880 in Rotterdam war Elsevier freilich noch in keiner Form mit seinem heutigen Maßstab zu vergleichen. Doch auch schon damals war es stets Kern seines Bestrebens, der Gesellschaft Wissen und qualitativ aufbereitete Informationen zugänglich zu machen. Anfangs noch Anbieter statischer Text- und Bildinhalte, entwickelte Elsevier sein Angebot im Laufe der Zeit anhand von technologischen Innovationen immer wieder weiter. Hiervon profitieren auch heute noch Experten in Wissenschaft und Medizin bei der Entscheidungsfindung in verschiedensten Facetten ihrer Arbeit.
Im Rahmen einer solchen Transformation galt es beispielsweise, das gesamte Artikel-Portfolio zu digitalisieren – nicht weniger als 470.000 Dokumente mit Veröffentlichung in 2.500 Publikationen pro Jahr. In jüngerer Vergangenheit bestand eine weitere Initiative in der Entwicklung von Analytics-Lösungen und digitalen Tools mitsamt zugehöriger Big-Data-Plattform. Ziel des Vorhabens war es, die Kosten medizinischer und wissenschaftlicher Forschung zu senken, schnellere Ergebnisse zu ermöglichen.
Die Entwicklung spricht Bände: Elsevier hat die Transformation zum Technologieunternehmen längst vollzogen. Als Matt Reid 2013 seine Stelle als Technology Infrastructure & Operations Manager bei Elsevier antrat, fand er allerdings auch ein Technologieunternehmen vor, das sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert sah.
Von Büchern zu Daten, von Daten zur Cloud
Die damalige Anforderungskette weiß Reid wie folgt zu beschreiben: „Elseviers Ursprünge liegen im Verkauf von Büchern, und noch heute hat diese Sparte für uns ein Absatzvolumen im Wert von 300 Millionen US-Dollar. All diese Inhalte erwarten unsere Kunden jedoch auch in elektronischer Form. Um diesem Wunsch konsequent nachzukommen, so war klar, würden wir zunächst verschiedenste transformative Prozesse durchlaufen müssen. Die wiederum konnten wir mit unserer bestehenden Technologie jedoch nicht stemmen. Unserer Infrastruktur fehlte schlicht die notwendige Agilität, die entsprechende Manpower hatten wir auch nicht, und unser Support war komplett ausgelagert.“
Ebenfalls 2013 beauftragte Elsevier CIO Dan Olley Reids Team damit, diese Schwachstellen zu beseitigen und die Methodik für Technologie- Deployments im Unternehmen von Grund auf neu zu definieren. Schnell hatten Reid & Co. die Cloud als Wegbereiter zu mehr Agilität, Flexibilität sowie für Kosteneinsparungen ausgemacht.
Wege aus dem Alert-Dickicht
Vier Jahre später war es Elsevier gelungen, den Großteil seiner Umgebung und so auch 12.000 Server und mehr als 400 Produkte in die AWS Cloud zu migrieren. Neben den wie erhofft realisierten Vorteilen stellten sich jedoch auch neue Herausforderungen ein. Allen voran war für die neu erstellte dynamische Umgebung nun auch eine zentrale Performance-Übersicht vonnöten.
Reid führt aus: „2016 und 2017 hatten wir unsere Cloud-Migration etwa zur Hälfte abgeschlossen. Ihre Durchführung war stets von einem hohen Maß an Autonomie für jeden Einzelnen geprägt gewesen Beigetragen hatte eine Reihe äußerst fähiger Mitarbeiter – die in ihrer Gesamtheit jedoch völlig unterschiedliche Tooling-Präferenzen hatten.“
Aus dem hieraus resultierenden heterogenen Toolset erwuchsen neue Problemstellungen: Viele der Monitoring-Lösungen wiesen unterschiedliche Konfigurationen auf und lieferten so wenig einheitliche Ergebnisse. „Unser größtes Problem war die schiere Unmenge an nicht relevanten Benachrichtigungen aus unserem Infrastruktur-Monitoring“, so Reid weiter. „Wir wurden förmlich überschwemmt mit Alerts von allen erdenklichen Tools.“
Es war Zeit, das Tooling-Konzept neu zu überdenken und zu konsolidieren. An dieser Stellte trat für Reid und sein Team New Relic auf den Plan.
Eine Frage der Zielsetzung
„Wir hatten drei Ziele“, erklärt Reid. „Zum einen wollten wir unsere Kosten besser nachvollziehen, dabei auch die Performance und Verlässlichkeit unserer Produkte messbar machen können. Als dritte Priorität war uns die Einführung eines DevOps-Modells wichtig. Das Team von New Relic konnte uns überzeugend darlegen, wie wir seine Lösungen im Kontext unserer Technologie gewinnbringend würden ansetzen können. Parallel zeigte es uns zudem auf, wie uns mit seinen Monitoring-Funktionen eine DevOps-Implementierung möglich und die Verlässlichkeit und Verfügbarkeit unserer Produkte messbar werden würden.“
Neue Informationsbreite und Detailtiefe
Schon bald beschloss Elsevier, die New Relic Plattform fest in sein operatives Geschäftsmodell zu integrieren. Als erstes implementiert wurde New Relic Infrastructure.
„Wir wurden häufig gefragt, warum wir nicht stattdessen mit New Relic APM begonnen haben. Unsere Strategie beruhte auf der Erwartung, mit New Relic Infrastructure den größten unmittelbaren Nutzen generieren zu können. Und den erhielten wir: Mit dem Deployment von Infrastructure konnten wir die Flut überflüssiger Benachrichtigungen signifikant eindämmen. Dank neuen Standardisierungen für Konfigurationen, Instrumentierung und Reporting für alle Teams gewannen unsere operativen Abläufe wieder an Effizienz zurück.“
Ebenso gewann Elsevier neue Einblicke in Kosten und Auslastung seiner Infrastrukturkomponenten.
„In der Vergangenheit war die Auslastung in unserer Produktionsumgebung nicht isoliert von der in unseren anderen Umgebungen analysierbar“, fährt Reid fort. „So war kaum abzusehen, ob ein Release in einer bestimmten Systemumgebung Einfluss auf die Produktion nehmen würde. Durch das konsequente Deployment von New Relic Infrastructure für unseren gesamten Stack ist es uns nun möglich, die Auswirkungen jeglicher Änderungen zu visualisieren und zu analysieren, bevor ein Release seinen Weg in die Produktion findet. Obendrein konnten wir dank Infrastructure unseren Stack durch Entfernung mehrerer redundanter Komponenten verschlanken.“
DevOps fest im Blick
Parallel zum Deployment von Infrastructure setzte Elsevier seine bestehenden Tools für Endbenutzer-Monitoring innerhalb von New Relic Synthetics neu auf. Auch New Relic APM wurde nach einiger Zeit implementiert.
„Die Monitoring-Lösungen von New Relic eröffnen unseren Entwicklern Einblicke in die Performance unserer Anwendungen aus Infrastruktur- wie auch Endbenutzer-Perspektive und ebenso aus dem Kontext der Anwendung selbst. Unsere Entwickler und SysOps Engineers können nun konzertiert an der Diagnose und Behebung eines Fehlers arbeiten.
In der Vergangenheit wäre das noch reines Wunschdenken gewesen.“