Infrastruktur- und Anwendungsumgebungen werden zunehmend komplexer. Die sich hieraus ergebenden Herausforderungen erfordern ambitionierte Initiativen, um Silogrenzen für Dev-Teams zu überwinden und in der Folge UX-Schwachstellen zu eliminieren.
Welche Möglichkeiten Observability dabei heute und in Zukunft für IT-Entscheider:innen und -Anwender:innen bereithält, das haben wir Enterprise Technology Research (ETR) gebeten, gemeinsam mit uns genauer zu identifizieren. Befragt wurden dabei insgesamt 1.614 Teilnehmer:innen in 14 Ländern – 65 % von ihnen waren Anwender:innen, die Observability-Tools täglich nutzen, 35 % Entscheider:innen. Sie alle teilten mit uns ihre Perspektive zu Observability-Tools und -Frameworks sowie zu ihren Erwartungen im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Technologie.
Die Ergebnisse der Umfrage haben wir in unserem Observability Forecast Report 2022 zusammengefasst. Bei diesem handelt es sich um die einzige Branchenstudie ihrer Art, bei der die Rohdaten vollständig offengelegt werden.
Zu den Kernthemen und -ergebnissen gehören:
- Aktuelle Deployment-Standards sowie Erwartungen für die Zukunft
- Status quo: Full-Stack Observability
- Budgetpläne
- Marktchancen
- Trends nach Toolset, Region und Branche (siehe Bereich „Appendix“ im vollständigen Report)
Im Folgenden stellen wir die 5 wichtigsten Ergebnisse des Observability Forecast 2022 im Überblick vor.
Observability nun Priorität auf C-Level
Observability ist nicht gleich Observability, und so wurde schon so manches Unternehmen von Wettbewerbern mit umfassenderem Observability-Konzept überflügelt.
So zeigt der Report: Vor dem Hintergrund immer komplexerer IT- und Anwendungsumgebungen mit cloudbasierten Microservices werden auch Observability-Pläne und -Ziele entsprechend anspruchsvoller. Probleme sollen mit der Technologie möglichst identifiziert und behoben werden, bevor sie sich überhaupt auf Kundenerlebnis oder Anwendungssicherheit auswirken können.
Fast drei Viertel der Befragten erleben C-Levels im Unternehmen als Fürsprecher von Observability, und mehr als drei Viertel (78 %) erkennen in Observability einen wichtigen Enabler für zentrale Geschäftsziele.
Die Unternehmen, die nach der Definition des Reports über ein Framework für End-to-End-Observability verfügen, attestierten der Technologie geschlossen, ihr Umsatzpotenzial zu stärken, indem sie ihnen zu mehr Transparenz im Hinblick auf Kundenverhalten und -präferenzen verhilft.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich schließen, dass Observability nun auch auf C-Level-Ebene als Priorität gesehen wird.
Transparente, planbare Preismodelle
Wichtig für die Value-Sicherung im geschäftlichen Kontext sind bei Observability zudem transparente, planbare Preiskonzepte. Entscheidend für viele der Befragten waren hierbei automatische Skalierungsmöglichkeiten ohne Aufschläge für Mehrverbrauch und mit verbrauchsbasierten Optionen.
Kosteneffizienz war speziell für Entscheider:innen ein wichtiger Faktor bei ihren Abwägungen zu Observability. Im Observability Forecast Report 2022 sahen 36 % aller Befragten in budgetfreundlichen Preisstrukturen eine absolute Top-Priorität, 31 % in einem Preismodell basierend auf einem zentralen Kostenfaktor.
Auch bei den Investitionsmöglichkeiten nehmen die Zielsetzungen zu: 69 % stellen zwischen 5 und 15 % ihres Gesamtbudgets für Observability-Tools bereit, 14 % aller Teilnehmer:innen mehr als 15 %
Weniger Ausfälle, schnellere Problemerkennung und -behebung mit Full-Stack Observability
Die Zahlen zur Ausfallhäufigkeit dokumentieren: 66 % der Unternehmen, die Full-Stack Observability bereits als Methodik verfolgen oder aktiv darauf hinarbeiten, verzeichnen am seltensten Ausfälle mit signifikanter geschäftlicher Relevanz (maximal 2 bis 3 pro Monat). Bei den Befragten, für die Full-Stack Observability noch kein Thema ist, ließ sich der Vergleichswert mit 45 % beziffern.
Im Hinblick auf die Erkennung von Fehlern gaben Unternehmen, die Full-Stack Observability bereits als Methodik verfolgen oder aktiv darauf hinarbeiten, zu Protokoll, Probleme mit signifikanter geschäftlicher Relevanz in weniger als 30 Minuten identifizieren zu können. Bei den Befragten, für die Full-Stack Observability noch kein Thema ist, waren es 44 %.
Bei der Behebung von Fehlern waren es in der ersten Gruppe 61 % und erneut weniger als 30 Minuten, in der zweiten 38 %.
Die Daten lassen auf eine starke Korrelation zwischen Full-Stack Observability und weniger Ausfällen, rascherer Problemerkennung und -behebung schließen.
Aus den Antworten der Befragten lassen sich weiter folgende Charakteristika für ein ideales Observability-Framework ableiten: Engineering-Teams sorgen für konsequentes Monitoring des gesamten Tech-Stacks in allen Phasen des SDLC, dies unter Nutzung von End-to-End-Observability sowie mit einheitlichen Telemetriedaten und Visualisierung dieser über ein zentrales Dashboard. Mit 47 % würde zudem fast die Hälfte eine zentrale, konsolidierte Observability-Plattform bevorzugen.
Die meisten Unternehmen rechnen damit, bis zum Jahr 2025 ein solides Observability-Framework implementiert zu haben.
Befragt zu den wichtigsten internen Observability-Triebfedern in ihrem Unternehmen nannten die Befragten speziell Risikomitigierung, cloudnative Anwendungsarchitekturen, CX-Prioritäten sowie Open-Source-Technologien.
Nahezu alle Teilnehmer:innen gehen davon aus, bis zum Jahr 2025 Toolsets für Netzwerk- und Security-Monitoring und Log-Management sowie aktuell noch seltenere Feature-Komplexe wie Kubernetes-Monitoring implementiert zu haben. Der Großteil erwartet, bis zu diesem Zeitpunkt 88–97 % von 17 Observability-Toolsets im Einsatz zu haben.
Budgeterhöhungen in vielen Fällen
Die ambitionierten Deployment-Pläne wollen freilich auch finanziell unterstützt werden, und so gehen hier 72 % der Befragten von einer Sicherung oder Erhöhung ihrer Observability-Budgets im kommenden Jahr aus. Spezifisch eine Erhöhung ist dabei für mehr als die Hälfte der Teilnehmer:innen (52 %) bzw. 57 % aller C-Levels realistisch, für 14 % aller Teilnehmer:innen bzw. 16 % der C-Levels sogar in erheblichem Umfang.
Observability sehen die Befragten für viele wichtige Zukunftstechnologien wie KI, 5G und Web3 als elementar. Für C-Levels kommt der Technologie in den nächsten drei Jahren im Kontext von KI die größte Bedeutung zu (51 %), gefolgt von IoT (48 %), Edge Computing (38 %) und Blockchain (36 %).
Zusammenfassung
Der Observability Forecast Report 2022 belegt, dass Observability eine Priorität für Entscheider:innen geworden ist, so auch in der C-Suite. Sofern noch nicht vorhanden, soll bei den meisten Unternehmen nach eigener Aussage bis 2025 ein solides Observability-Framework implementiert sein. Kosten sind dabei ein wichtiger Faktor, können jedoch von den Vorteilen wie schnellerer Problemerkennung und -behebung sowie weniger Ausfällen aufgewogen werden. Es überrascht also wenig, dass viele der Befragten mit einer Erhöhung ihrer Observability-Budgets im kommenden Jahr rechnen.
Nächste Schritte
Weitere Insights und Best Practices aus der Studie finden Sie im Observability Forecast Report 2022.
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