Zero-Day-Schwachstellen stellen eine erhebliche Bedrohung für Unternehmen weltweit dar und bieten Angreifern die Möglichkeit, unbekannte Schwachstellen in Software und Systemen auszunutzen. Der Begriff „Zero Day“ bezieht sich darauf, dass Entwickler:innen null Tage Zeit haben, die Schwachstellen zu beheben, bevor diese potenziell ausgenutzt werden können. In diesem Blogbeitrag wird erläutert, wie New Relic eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung und Eindämmung dieser Schwachstellen spielen und so Ihre IT-Umgebung vor unvorhergesehenen Bedrohungen schützen kann.

Zero-Day-Schwachstellen verstehen

Bei Zero-Day-Schwachstellen handelt es sich um bislang unbekannte Softwarefehler, die bei Entdeckung sofort ein Risiko darstellen. Diese Schwachstellen sind besonders gefährlich, da sie ausgenutzt werden können, bevor Entwickler:innen von ihrer Existenz erfahren, und so kaum oder gar keine Zeit zum Patchen bleibt. Die Auswirkungen von Zero-Day-Angriffen können von Datenschutzverletzungen bis hin zur vollständigen Systemübernahme reichen. Daher ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, proaktive Maßnahmen zur Erkennung und Eindämmung dieser Bedrohungen zu ergreifen.

Die Herausforderung bei Zero-Day-Schwachstellen liegt nicht nur in ihrer Unvorhersehbarkeit, sondern auch in ihrer Komplexität und der Raffinesse der Angriffe, die sie ausnutzen. Diese Schwachstellen bleiben in der Software oft monate- oder sogar jahrelang unentdeckt und bieten Angreifern eine Möglichkeit, sie über einen längeren Zeitraum hinweg heimlich auszunutzen. Darüber hinaus stellen Zero-Day-Schwachstellen eine besondere Herausforderung für Cybersicherheitsteams dar. Herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen wie signaturbasierte Erkennungssysteme sind gegen diese Bedrohungen häufig wirkungslos, da sie auf bekannten Mustern böswilliger Aktivitäten basieren. Dies unterstreicht, wie wichtig der Einsatz moderner Monitoring- und Erkennungstools ist, die in der Lage sind, ungewöhnliches Verhalten zu identifizieren, das auf einen laufenden Zero-Day-Exploit hinweisen könnte.

Die Rolle von Monitoring für die Sicherheit

Monitoring spielt in der Cybersicherheit eine entscheidende Rolle und fungiert als Augen und Ohren des IT-Sicherheitsteams eines Unternehmens. Dabei geht es um mehr als nur die Überwachung von Systemlogs und -Alerts. Es handelt sich um eine umfassende Strategie, die eine effektive Abwehr von Bedrohungen untermauert, insbesondere von Zero-Day-Schwachstellen. Monitoring ist aus folgenden Gründen unverzichtbar:

  • Proaktive Sicherheitsstrategie: Der Sinn des Monitoring besteht darin, Sicherheitsvorfälle vorherzusehen und zu verhindern, bevor sie eskalieren. Dieser proaktive Ansatz ist insbesondere für die Behebung von Zero-Day-Schwachstellen von entscheidender Bedeutung, die naturgemäß bislang unbekannte Fehler ausnutzen.
  • Früherkennung von Bedrohungen: Effektive Monitoring-Systeme eignen sich hervorragend zur Erkennung der ersten Anzeichen eines Angriffs oder ungewöhnlicher Aktivitäten. Das frühzeitige Erkennen dieser Bedrohungen ist der Schlüssel zur Begrenzung ihrer Auswirkungen, insbesondere bei Zero-Day-Exploits, die auf unbekannte Schwachstellen zielen.
  • Schnelle Reaktionsfähigkeit: Eine schnelle und fundierte Reaktion auf erkannte Bedrohungen minimiert den potenziellen Schaden. Monitoring hilft Teams, rasch zu handeln, Schwachstellen zu patchen oder betroffene Systeme zu isolieren, um die Ausbreitung eines Angriffs einzudämmen.
  • Einblicke in die Sicherheitslage: Kontinuierliches Monitoring bietet einen klaren Einblick in die Sicherheitslage eines Unternehmens, hebt potenzielle Schwachstellen hervor und ermöglicht fundierte Entscheidungen über Sicherheitsinvestitionen und -strategien.

Effektives Monitoring ist die Grundlage für die Aufrechterhaltung einer robusten Sicherheitsstrategie. Dadurch wird sichergestellt, dass Unternehmen nicht bloß reaktiv sind, sondern vorbereitet und wachsam sind und auf die neuesten Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit reagieren können. Tools wie New Relic verbessern diese Fähigkeit und liefern die detaillierten Einblicke und Echtzeitdaten, die für umfassendes Sicherheits-Monitoring erforderlich sind.

New Relic zur Eindämmung von Zero-Day-Schwachstellen nutzen

New Relic bietet eine umfassende Suite an Monitoring- und Observability-Tools, die Einblicke in die App-Leistung und System-Health sowie ein proaktives Management potenzieller Sicherheitsbedrohungen bieten. Durch die Integration von Echtzeit-Monitoring, Anomalieerkennung und gezieltem Alerting ermöglicht New Relic Teams, Schwachstellen zu erkennen, zu analysieren und darauf zu reagieren, bevor sie ausgenutzt werden können.

Zero-Day-Alerts mit New Relic APM 

New Relic Application Performance Monitoring (APM) ermöglicht die Erstellung von Alerts zu Zero-Day-Schwachstellen, damit Sie neu entdeckte, noch nicht allgemein bekannte Bedrohungen identifizieren und darauf reagieren können. Dieses Toolset ermöglicht zusammen mit New Relic Vulnerability Management die Einrichtung präziser Alert-Bedingungen und Richtlinien. Es liefert Entwickler:innen Echtzeit-Sicherheitseinblicke und stellt sicher, dass potenzielle Schwachstellen schnell und effizient gehandhabt werden können und eine robuste Sicherheitslage ohne umfangreiche manuelle Scans aufrechterhalten wird. 

Das folgende Bild zeigt das Vulnerability Management in New Relic.

Risiken für Open-Source-Bibliotheken minimieren

Der umfangreiche Einsatz von Open-Source-Bibliotheken in der Softwareentwicklung beschleunigt zwar die Entwicklung und senkt die Kosten, birgt jedoch auch versteckte Sicherheitsrisiken. New Relic geht diese Herausforderungen an, indem es Einblicke in die von Ihrer Anwendung verwendeten Bibliotheken bietet. Es führt automatische Prüfungen anhand bekannter Schwachstellen-Datenbanken durch, beispielsweise der GitHub Advisory Database, und bietet Entwickler:innen so einen umfassenden Überblick über alle Bibliotheksabhängigkeiten, einschließlich derjenigen mit häufig vorkommenden Schwachstellen oder CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures). Diese Transparenz ist der Schlüssel zu einem proaktiven Vulnerability Management und hilft Entwickler:innen, fundierte Entscheidungen zur Bibliotheksnutzung zu treffen und potenzielle Risiken wirksam zu mindern. 

Schwachstellen auf Code-Ebene managen

New Relic zeichnet sich außerdem durch die Handhabung von Schwachstellen auf Code-Ebene aus, indem es detaillierte Einblicke in die Anwendungs- und Code-Performance bietet. Seine Echtzeit-Monitoring-Funktionen eignen sich zum Aufdecken ungewöhnlicher Muster, die auf Sicherheitsprobleme hinweisen können, wie etwa einen möglichen SQL-Injection-Angriff oder Anomalien bei Benutzer-Authentifizierungsprozessen. Durchdachte Alerting-Systeme in New Relic ermöglichen die Einrichtung benutzerdefinierter Alerts anhand bestimmter Muster, die auf Schwachstellen hindeuten, und erleichtern so eine schnelle Reaktion und Schadensbegrenzung. Durch diese Präzision und Reaktionsschnelligkeit wird sichergestellt, dass Schwachstellen umgehend erkannt und behoben werden können, wodurch potenzielle Schäden minimiert werden.

Integration in Incident-Response-Tools

Durch die nahtlose Integration in eine Vielzahl von Incident-Response-Tools und -Plattformen ermöglicht New Relic einen automatisierten Workflow, der die Schadensbegrenzung beschleunigen kann. Alerts von New Relic können Maßnahmenprotokolle für die Incident Response auslösen und Probleme automatisch an die entsprechenden Teams weiterleiten, damit diese sie rasch untersuchen und lösen können. Diese Funktion gewährleistet eine zeitnahe Reaktion auf kritische Bedrohungen und verbessert die Fähigkeit eines Unternehmens, sich gegen die unvorhersehbare Natur von Zero-Day-Schwachstellen zu verteidigen.

Durch die Nutzung dieser Toolsets von New Relic können Unternehmen eine wachsame und proaktive Sicherheitshaltung einnehmen, und Teams wird die Handhabung und Minderung der mit Zero-Day-Schwachstellen verbundenen Risiken erleichtert.

Strategien zur Zero-Day-Abwehr

Die Abwehr von Zero-Day-Schwachstellen erfordert einen vielschichtigen Ansatz, der proaktives Monitoring, schnelle Reaktion und kontinuierliche Schulung kombiniert. Während Tools wie New Relic einen technologischen Vorsprung bieten, muss die Gesamtstrategie verschiedene Aspekte der Cybersicherheitspraktiken umfassen. Hier sind die wichtigsten Strategien zur Zero-Day-Abwehr:

  • Implementieren Sie kontinuierliches Monitoring von Netzwerk-Traffic, Benutzeraktivitäten und Systemverhalten, um Anomalien zu erkennen, die auf einen Zero-Day-Exploit hinweisen könnten. Tools wie New Relic können so konfiguriert werden, dass sie Teams auf ungewöhnliche Muster oder Spitzen in der Aktivität hinweisen.
  • Bleiben Sie hinsichtlich Software-Updates und Patches wachsam. Während Zero-Day-Schwachstellen per Definition noch nicht gepatcht sind, können Sie die Angriffsfläche verkleinern, indem Sie die Systeme auf dem neuesten Stand halten und damit die Anzahl potenzieller Schwachstellen, die ausgenutzt werden können, reduzieren.
  • Setzen Sie Netzwerksegmentierung und das Least-Privilege-Prinzip ein, um die Zugriffsrechte für Benutzer:innen, Konten und Computerprozesse auf das für ihre legitimen Zwecke notwendige Maß zu beschränken. Diese Strategie kann dazu beitragen, die Verbreitung eines Exploits einzudämmen, wenn eine Zero-Day-Schwachstelle ausgelöst wird.
  • Entwickeln und aktualisieren Sie regelmäßig einen Incident-Response-Plan. Dieser Plan sollte Verfahren zur Isolierung der betroffenen Systeme, zur Beseitigung der Bedrohung, zur Wiederherstellung von Daten und zur Kommunikation mit Beteiligten umfassen. Um den Schaden zu minimieren, ist eine schnelle und effiziente Reaktion auf einen erkannten Exploit von entscheidender Bedeutung.
  • Nutzen Sie erweiterte Sicherheitstools und -Plattformen, die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (ML) integrieren, um Zero-Day-Exploits vorherzusagen und zu identifizieren. Tools wie New Relic können riesige Datenmengen analysieren, um Muster und Verhaltensweisen zu erkennen, die auf einen Zero-Day-Angriff hinweisen können.

Fazit

Zero-Day-Schwachstellen stellen eine kontinuierliche und sich ständig wandelnde Bedrohung für die Cybersicherheit dar. Die oben beschriebenen Strategien bieten einen umfassenden Ansatz zur Abwehr dieser Bedrohungen. Um eine solide Sicherheitslage aufrechtzuerhalten, ist es jedoch wichtig, stets auf dem Laufenden zu bleiben und die neuesten Tools und Kenntnisse zu nutzen.